Verknüpfung ja – Zerschlagung der Offenbacher Fußgängerzone nein!

Oliver StirböckMit dem Vorschlag des Frankfurts Verkehrsdezernenten Lutz Sikorski (Grüne), die Linie 16 wieder bis zum Offenbacher Marktplatz zu führen, kann sich die FDP-Fraktion „überhaupt nicht anfreunden“, da dies einen „sehr unschönen Einschnitt“ in die gerade erst vor wenigen Jahren fertig gestellte und recht gelungene neue Fußgängerzone bedeute.

Allerdings sei der Gedanke, Frankfurt und hier vor allem Oberrad wieder stärker mit der Offenbacher Innenstadt zu verknüpfen „absolut sinnvoll“. „Die FDP kann sich daher sehr gut vorstellen, dass die Straßenbahn wieder bis zur Kaiserstraße geführt, also wird, wo jetzt seit einigen Jahren auch die Fußgängerzone und damit der absolute Kernbereich der Innenstadt beginnt – das ist deshalb genau der richtige Ort für eine Endstation der Straßenbahnlinie“, meint FDP-Fraktionsvorsitzender Oliver Stirböck, auch Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Bauen und Planen.

Wenn es Sikorski also nicht um die Zerschlagung der Offenbacher Fußgängerzone, sondern um eine bessere Verbindung beider Städte im beidseitigen Interesse gehe, werde er von den Offenbacher Liberalen Unterstützung erhalten.

Daher habe die FDP auch viel Wert auf den Passus des Koalitionsvertrages gelegt, in dem es heißt, dass zu prüfen sei, inwieweit der ÖPNV seine Anbindungen von Oberrad nach Offenbach verbessern kann, damit Offenbach nach Wegfall der direkten Straßenbahnverbindung zum Marktplatz wieder als Einkaufstandort für Oberräder Bürgerinnen und Bürger attraktiv werde. Die schlechte Anbindung der Oberräder an die Offenbacher Innenstadt sei also ein Problem, das sich die Koalition zu lösen vorgenommen habe. Die S-Bahn stelle nach Einschätzung der FDP jedenfalls auf dieser Strecke keinen echten Parallelverkehr und kaum einen Gewinn für Oberräder da, die nach Offenbach wollten.

Die FDP-Fraktion teile aber die Ansicht des SPD-Stadtverordneten Lutz Plaueln, dass die Frage der Finanzierbarkeit einer Heranführung der Linie 16 an die Offenbacher Innenstadt ungelöst sei. „Genau diese Frage muss der Frankfurter Verkehrsdezernent Lutz Sikorsiki beantworten“, so FDP-Fraktionschef Oliver Stirböck. Die Freidemokraten machen aber darauf aufmerksam, dass der bisher geplante Umbau der Kaiserstraße bis zur Luisenstraße ebenfalls nicht kostenlos zu haben sei.

„Wenn eine Weiterführung der Straßenbahn nicht zu realisieren ist, weil Sikorski keine Finanzierung bieten kann, muss sich zumindest an der Busverbindung etwas ändern“, meinen die Liberalen.