FDP gegen neue teure Berater am Klinikum – FDP erwartet endlich mittelfristig tragfähige Konzepte durch den Magistrat

Die FDP ist irritiert über den Klinikkurs von Klinikleitung und Magistrat. „Jetzt soll es die gefühlt zehnte Unternehmensberatung richten“, kritisiert FDP-Fraktionsvorsitzender Oliver Stirböck die Ankündigung von Klinik-Chefin Mecke-Bilz, die Unternehmensberater von McKinsey ins Klinikum zu holen.

Nach Einschätzung der Liberalen ist in den letzten Jahren ein deutlich siebenstelliger Betrag an Beraterhonoraren für das Klinikum geflossen. „Noch vor wenigen Wochen hat man uns erzählt, es würden keine neuen Berater benötigt, sondern die von vielen Beratern vorgeschlagenen Maßnahmen müssten nur konsequent umgesetzt werden“, so Stirböck. Der Abschluss des Geschäftsbesorgungsvertrags mit dem öffentlich-rechtlichen Klinikbetreiber Vivantes und der damit verbundenen Bestellung der neuen Klinikchefin sei den Liberalen immer als der Versuch beschreiben worden, dieses „Umsetzungsdefizit“ zu beheben. Stirböck kritisiert zudem, dass der Plan, eine weitere Unternehmensberatung nicht in der „Lenkungsgruppe Klinikum“ rückgekoppelt worden sei. „So schafft man kein Vertrauen in Klinikbetreiber und das Handeln des Magistrats“, bemängelt Stirböck. Die FDP sei eher der Meinung, den Umfang der mit Vivantes vereinbarten Managementdienstleistungen zu erhöhen. „Es erschließt sich uns nicht wie man mit den vereinbarten Kapazitäten ein Klinikum in dieser Situation führen können soll“, so Stirböck.

Die Freidemokraten sind auch nicht überzeugt von dem Plan der Geschäftsführerin, einen weiteren Sanierungstarifvertrag abzuschließen. Dies sei keine „gut überlegte mittelfristige und vor allem keine dauerhafte Perspektive“. Stirböck: „Die Kräfte, die es sich leisten können, haben so wenig Anreiz am Klinikum zu verbleiben“. Dies widerspreche dem Ziel, das Offenbacher Klinikum als „qualitativ hochwertigen Maximalversorger“ mit erstklassigem Personal in der Region zu etablieren.

Nach Auffassung der Freidemokraten fehle es zudem in der Politik an einer „klaren Linie“, was man will. „Taktische Spielchen“ stünden über Problemlösungen. Stirböck fordert den Magistrat auf, alle offensichtlich gedachten „Szenarien“ auszuarbeiten und dann auch alle verschiedenen Optionen der Lenkungsgruppe auf den Tisch zu legen. Es brauche eine offene Diskussion wie es gelingen kann „möglichst viel Klinik in Offenbach zu halten“. Die FDP sei sich nicht sicher, ob in einem kommunalen Verbund nicht zu viele Dienstleistungen in andere Kommunen der Region abwanderten. „Bei einem ‚Wettbewerb um das Offenbacher Klinikum‘ können wir möglicherweise mehr von der Klinik in Offenbach halten, auch mehr Mitarbeiter und damit den Klinikstandort stärken“, so Stirböck.