Ferdi Walther ist 80

08.06.2016

Lockerer Empfang am 15. Juni 2016, 18 Uhr im Rathauscasino

Viele Offenbacher, die schon in den siebziger und achtziger Jahren die Kommunalpolitik verfolgten, verbinden mit ihm eine zielgerichtete und zur Stadt passende Kulturpolitik , die erstmals diesen Namen verdiente. Andere schätzen seinen frühen und weitblickenden Einsatz für die Integration der Migranten, zu einer Zeit, als davon kaum jemand sprach: Ferdi Walther, bekanntes FDP-Urgestein und ehrenamtlicher Stadtrat, wurde am 28. Mai  80 Jahre alt.

Ferdi Walther war längst als langjähriger und ideenreicher Stadtverordneter den Offenbachern ein Begriff, als er 1980 – während der von 1977 bis 1985 amtierenden bürgerlichen Koalition aus CDU und FDP – zum Kultur- und Sportdezernenten gewählt wurde. Was heute unter dem Begriff „Kreativwirtschaft“ Beachtung findet, sah Walther damals schon als Chance für die Kunsthochschulstadt Offenbach. Für Existenzgründer der Kreativszene suchte er Räume in der ehemaligen Heyne-Fabrik, pflegte den Austausch mit der HfG, förderte Künstler und Kulturinitiativen. Auch der Wiederaufbau des Büsing-Palais für damals noch öffentliche Nutzung und Kulturprogramm fällt in seine Zeit. Und Walther half den Migrantenvereinen und Gemeinden beim Aufbau eigener Zentren, in denen neben Kulturangeboten auch Hausaufgabenhilfe und Integrationsberatung einen Platz fanden.

Nach seiner Dezernentenzeit wurde Ferdi Walther 1989 wieder Parlamentarier: in der Offenbacher Stadtverordnetenversammlung, dem Parlament des damaligen Umlandverbandes Frankfurt, der regionalen Planungsversammlung und dem Sozialparlament des Landeswohlfahrtsverbandes. 2006 wechselte er dann noch einmal in den Magistrat, wo er als ehrenamtlicher Stadtrat weitere 10 Jahre diente.

Für seine Partei war Walther stets ein Aktivposten: als Kreisvorsitzender, Fraktionsvorsitzender, OB- und als Landtagskandidat. Die Offenbacher FDP würdigte kürzlich seine Lebensleistung und wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden, eine Auszeichnung, die bei den Freidemokraten mit lebenslangem Stimmrecht im Parteivorstand verbunden ist. So sehr ihn die Parteifreunde auch drängten: Bei „Ferdi“ wurde der Geburtstag nie gefeiert – höchstens mal der Namenstag. Doch wer ihm gratulieren möchte, bekommt bald Gelegenheit. Weil der amtierende Magistrat am 15. Juni zu seiner letzten Sitzung zusammenkommt, haben die Freidemokraten im Anschluss einen lockeren Empfang für Ferdi Walther organisiert: um 18 Uhr im Rathauscasino.