FDP gegen „Diagonalsperre“ am Marktplatz
Die Liberalen haben sich erfreut gezeigt, dass die Komplettsperrung des Marktplatzes für den Autoverkehr offenbar vom Tisch ist. Wenig angetan zeigt sich FDP-Fraktionschef Stirböck allerdings von Plänen, am südlichen Ende des Marktplatzes mit einer so genannten „Diagonalsperre“ die Autofahrt von Nord nach Süd zu verhindern. Damit wäre vermutlich zudem auch verbunden, dass die Waldstraße ab der Bleichstraße als Einbahnstraße fungiert. „Einziger Effekt der Maßnahme wäre ein schmaler reiner Fußgänger-Bereich in Höhe des Depot und die Möglichkeit des Shared Space, also die gemeinsame Nutzung des Fahrbereichs auf dem Marktplatz durch Busse, Autos, Fahrradfahrer und Fußgänger“, erläutert Stirböck. Es werde dadurch aber sicher kein attraktiver Platz entstehen, sondern „eher eine als Durcheinander empfundene Situation“. Auf der anderen Seite würde die Innenstadt für Autofahrer noch unattraktiver und steige die Staugefahr. So könne der Einzelhandel nicht die dringend erforderlichen neuen Kunden aus dem Umland gewinnen. Der Gedanke jedenfalls, dass ein „schlechtes Fußgängerzonenimitat“ am Marktplatz eine Attraktion sei, die kaufkräftige Nachfrage in die Innenstadt holt, wirke ziemlich befremdlich. Realistischer sei es, dass diese aufgrund der wachsenden Verdichtung des Verkehrs in der Innenstadt noch weiter in die Einkaufscenter auf der grünen Wiese oder in die Kernbereiche im Umland abwandere. „Der Plan bringt zu wenig Nutzen und birgt zu viel Risiken“, meint Stirböck. Der häufig in der Diskussion gezogene Vergleich zur erfolgreichen Straßen-Sperrung an der Frankfurter Hauptwache überzeugt die Liberalen dabei nicht. Die Fußgängerfrequenz zwischen Freßgass und Zeil sei immer schon um Dimensionen höher gewesen. Auch befänden sich auf dem Marktplatz keine historischen Überbleibsel wie Hauptwache und Katharinenkirche. Für eine schmale Sperre im südlichen Bereich jedenfalls lohne sich die schwere verkehrspolitische Operation der Diagonalsperrung der Nord-Süd-Verkehrsachse schon gar nicht.