FDP sieht sich als „bürgerliche Gestaltungskraft in Offenbach“

07.07.2022

Die Offenbacher Freien Demokraten haben sich auf ihrem Parteitag im Filmklubb als „Wächter der Mitte“ in der örtlichen Ampel-Koalition positioniert und ihren Kreisvorsitzenden, den Landtagsabgeordneten Oliver Stirböck, einstimmig wiedergewählt.

Der vom stellvertretenden Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion Stefan Müller geleitete Parteitag stand unter dem Motto „Die Zeiten ändern wir – in Offenbach“, das den Anspruch der FDP ausdrückt, die Stadt in der Koalition mit SPD und Grünen zu verändern. In seiner Rede hatte Stirböck die Freien Demokraten als „bürgerliche Gestaltungskraft“ definiert. Zentrales Ziel für die Freien Demokraten sei es, die Grundsteuer mindestens stabil zu halten. Die FDP sei der Garant dafür, dass es in Offenbach keine „linken Verrücktheiten“ gibt, sondern das „qualitative Wachstum der Stadt“ im Mittelpunkt der Politik stünde. Die Zukunft der Stadt entscheide sich daran, ob es gelinge die Bevölkerungsstruktur besser auszubalancieren. „Dazu brauche es Zuzüge von Menschen, die Steuern zahlen“, so Stirböck. Dies führe auch zu einer qualitativ wertigeren Wohnbebauung und zu einer Stabilisierung des Einkaufsstandorts. Öffentliche Investitionen in zeitgemäße Plätze und mehr Grün im Straßenbild sollten die Lebensqualität weiter steigern sowie private Investitionen „flankieren und initiieren“. Zum „qualitativen Wachstum der Stadt“ gehöre entscheidend die Ansiedlung neuer Unternehmen. Hier setzt die Partei auf eine „Ansiedlungsoffensive“, aber auch auf eine weitere Verbesserung des Images der Stadt. Der Fraktionsvorsitzende Dominik Schwagereit bezeichnet die Freien Demokraten als „geeinte, sortierte und damit regierungsfähige Programmpartei“. Schwagereit wünscht sich in der politischen Auseinandersetzung in der Stadtverordnetenversammlung mehr die Einstellung, „der jeweils andere könnte auch recht haben“. Dies würde der politischen Kultur in der Stadt guttun.

Neben Stirböck wählten die Freien Demokraten als Stellvertreterin Anja Kofahl, die im Vorstand eine neu geschaffene Sprecherfunktion übernimmt. Weitere Stellvertreter sind mit dem Ressort Programmatik Georg Schneider und das ehrenamtliche Magistratsmitglied Eva Dude. Sie ist für die Kommunikation mit Vereinen und Institutionen der Stadtgesellschaft zuständig. Schatzmeister bleibt Dr. Guido Kruse. Zum Europabeauftragten bestimmte die Versammlung erneut Dimitrios Kladovasilakis. Neue Beisitzer sind Mascha Stöbesand, Hassem Nazal, Dominik Akinalp und Michael Schatz. Wiedergewählt wurden Dr. Vera Langer, Dr. Henning Stumpp, Vanessa Künstler, Peter Caligari, Dr. Hans Rudolf Diefenbach, Dr. Joachim Glasenapp und Carl Parnack. Dem Vorstand gehören Fraktionsvorsitzender Schwagereit und Dezernent Paul-Gerhard Weiß als geborene Mitglieder an. Kreisvorsitzender Stirböck sieht im Vorstand eine gute Mischung aus neuen und erfahrenen Mitgliedern am Werke. 60 Prozent der knapp 130 Mitglieder sind seit 2015 eingetreten. Nach dem zwischenzeitlichen Ausscheiden aus dem Bundestag sei eine neue Partei erwachsen. „Mit einem Mitgliederwachstum von rund 40 Prozent in 2021 ist der Offenbacher FDP-Kreisverband zudem der am stärksten wachsende in Hessen“, betont Stirböck.