FDP wählt MdL Stirböck zum Landtagskandidaten – designierter Spitzenkandidat Naas will FDP als Stimme der vergessenen Mitte

21.10.2022

Offenbacher FDP wählt MdL Stirböck zum Landtagskandidaten – designierter Spitzenkandidat Naas will FDP als Stimme der vergessenen Mitte Einstimmig haben die Offenbacher Freien Demokraten ihren Kreisvorsitzenden Oliver Stirböck zum Wahlkreiskandidaten für die Landtagswahl 2023 gewählt. Der 54-jährige Offenbacher Diplom-Kaufmann gehört dem Landtag seit 2019 an. Er ist Sprecher der Landtagsfraktion für Digitalisierung, Europa und den Finanzplatz Frankfurt. Auf der Liste kandidiert Stirböck im Dezember auf Platz acht, derzeit gehören elf Abgeordnete dem Landesparlament an.

Die FDP sei im Unterschied zu den Mitbewerbern die Freiheitspartei: Der Staat solle nicht bevormunden, welches Verkehrsmittel der einzelne nutzt, welche Schulform er bevorzugt oder welche Innovationen sinnvoll sind. Stirböck berichtete, er habe fünf Gesetzentwürfe eingebracht, von denen drei (CarSharing, Digitaler Bildungsurlaub, Digitalisierung der Hinterlegung) später in leicht veränderter Form von der Koalition umgesetzt wurden. Nach den Anhörungen habe die Koalition auch ihren ursprünglichen Widerstand gegen ein von den Freien Demokraten favorisiertes OpenData-Gesetz aufgegeben. Die Anregungen zu zweien der Gesetze seien aus Offenbach gekommen, von einer renommierten Anwaltskanzlei und einem Offenbacher Bürger. „Wahlkreisarbeit lohnt sich also und bringt Hessen voran“, so Stirböck. Er werbe daher nicht nur um Zweitstimme, sondern auch um die Wahlkreisstimme. Über den aktuell direkt gewählten Wahlkreiskandidaten, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, sagt Stirböck, Al Wazir sei ein fleißiger Minister, wenn er auch aus Sicht der Freien Demokraten die falschen Schwerpunkte setze. „Mehr Finanzplatz Frankfurt und weniger Shownummern für die Verkehrswende wären auch für Offenbach als Stadt im Herzen der Region besser“, so Stirböck. An seinen Vorgänger Stefan Grüttner (CDU) komme er in der Intensität der Wahlkreisarbeit nicht heran.

Der designierte Spitzenkandidat der Hessischen Freien Demokraten zur Landtagswahl, der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Dr. Stefan Naas analysierte, dass Hessen sich in entscheidenden Bereichen mittelmäßig entwickle. „Beim Wirtschaftswachstum Durchschnitt, bei den Start-Ups Durchschnitt, in den Bildungsrankings Durchschnitt und bei der Digitalisierung Durchschnitt – die schwarzgrüne Landesregierung gefällt sich im Durchschnitt“. Der „Konjunkturmotor Rhein-Main stottert, der Verkehr in Hessen staut“. Der vergessene Mittelstand, die vergessene Mitte, benötige in der Krise die Unterstützung. „Wir können noch so viele PopUp-Stores entwickeln“, sagte Naas, „eine Stadt verliert, wenn es keine Bäcker und Metzger mehr gibt“. Hessen brauche eine Partei, die Wirtschaft verstehe. Dazu gehöre es auch, die Infrastruktur in Hessen wieder zukunftsfit zu machen. Statt „grünem Autohass“ will Naas den Ausbau von Schiene und Straße beschleunigen. Seiner Partei macht Naas für die Landtagswahlen Mut: „Die FDP ist in Hessen in durchgängiger Faktor in der Landespolitik, kommunal sei sie extrem gut verankert, was man gerade auch in Offenbach sehe. Wir wollen in jedem Fall vor die AfD und Linke einlaufen, denn es geht um eine starke Mitte“, so Naas. Dafür wolle er sich mit Leidenschaft einsetzen.

Als Ersatzbewerberin von Stirböck wählten die Freien Demokraten die 30-jährige Wirtschaftsrechtlerin und Vorsitzende des Schulausschusses der Stadtverordnetenversammlung Anja Kofahl.