Neujahrsempfang: FDP warnt vor "mentaler Standortfalle"
Vor knapp 300 Gästen in der Offenbacher Stadtbücherei warnte FDP-Fraktionsvorsitzender Oliver Stirböck auf dem Neujahrsempfang der vor dem Schlechtreden der Stadt und vor Ausgabephantasien. Jenseits der Schulsanierung werde es in der nächsten Legislaturperiode kaum größere Investitionsprojekte geben können. Reden, Fotos und Artikel zum Empfang!
Auszüge aus der Rede des FDP-Fraktionsvorsitzenden Oliver Stirböck
Meine sehr geehrte Damen und Herren,
Wir alle neigen manchmal dazu, in eine mentale Standortfalle zu tappen. Ich mache das an 3 Punkten fest:
1. Oftmals werden die alten Zeiten glorifiziert. Vor 30 Jahren habe ich etwa die Waldstraße teilweise als Trümmerhaufen empfunden, gab es mit dem Kleinen Biergrund eine echte Gangsterkulisse. Nicht dass heute alles gut wäre. Früher war auch nicht alles besser.
2. Oftmals werden auch von Parteien nur Probleme benannt. Die politischen Parteien sollten aber eine Regel einhalten: Jeder der ein öffentlichkeitswirksam Problem benennt, sollte dazu auch einen überprüfbaren, passenden Problemvorschlag einbringen. Wer das nicht tut arbeitet nach dem Prinzip der links- und rechtsradikalen Parteien! Das sind Parteien, die keine Probleme lösen, sondern die Probleme brauchen.
3. Wir neigen dazu, immer nur die Schwächen unserer Stadt hervorzuheben, bei jeder Entwicklung nur das Negative zu sehen.
* Für die einen ist das KOMM zu gewaltig, die anderen finden es zu klein, für die einen fehlt das große Zugpferd, den anderen die kleinen Boutiquen.
* Die einen finden das neue – übrigens auch durch FDP & Grünen-Kritik am städtischen Anteil jetzt quasi zu rund 90 % vom Land finanzierte – Stadion zu modern, den anderen ist die geplante Platzierung der Stehplätze an der Haupttribüne nicht modern genug.
* Den einen ist neue Wilhelmsplatz zu steril, den anderen (und manchmal den gleichen) ist das gewählte Pflaster zu historisierend (Offenbachs schönster Parkplatz wird endlich Offenbachs schönsten Platz!).
=> Aber ob große Entwicklungen wie KOMM, Wilhelmsplatz, Stadion oder auch nur mehr Kontrolle des Fahrradfahrer in der Innenstadt. Es tut sich was in Offenbach. Und darauf können wir auch stolz sein!
Niemand will etwas schön reden. Aber wenn wir hier heute nach dem ein oder anderen Gespräch den Bücherturm verlassen, sollten nach außen tragen:
* Schlechtreden und Jammern ist kein politisches Konzept
* Offenbach ist viel besser als sein Ruf.
In der nächsten Legislaturperiode wird es Heulen und Zähneklappern geben! Denn neben der 2. Tranche der Schulsanierung sehe ich keinen Raum für neue Ausgabenphantasien. Wir die Liberalen bleiben im nächsten Jahr und auch in der nächsten Legislaturperiode die Garanten dafür, „Bildung. Bildung. Bildung.“ absolute Priorität hat.
Der Standort Offenbach braucht auch im neuen Jahrzehnt politische Verlässlichkeit und Augenmaß. Wenn Offenbacher Grüne wie Tarek-Al Wazir in Wiesbaden eine Koalition mit der Linken bastelten und selbst pragmatische Sozialdemokraten wie Stephan Wildhirt äußern, dass sich die SPD bundespolitisch gegenüber Koalitionen mit der Linken öffnen soll, ist das für mich ein Alarmsignal. Die Kommunalpolitik in Offenbach. Die Kommunalpolitik in der Stadt von Gerhard Grandke jedenfalls muss sich auch in Zukunft an der Mitte der Gesellschaft orientieren und darf nicht links irrlichtern.
Mehr zum Empfang
Bericht Offenbach Post
Bericht Frankfurter Rundschau
Blog des Landesverbandes der Jungen Liberalen (Mona Model)
Fotos vom Empfang