"In den vergangenen Jahrzehnten Beitrag zum sozialen Wohnungsbau in der Region übererfüllt" – FDP gegen neue Sozialwohnungen in Offenbach
Die seit einiger Zeit öffentlich geführte Diskussion um sozialen Wohnungsbau in der Stadt Offenbach betrachtet die FDP mit Kopfschütteln. „Für uns gilt weiter der Grundsatz von Gerhard Grandke: Keine neuen Sozialwohnungen in Offenbach“, so die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Stadtverordnetenfraktion Dr. Vera Langer. Aus Sicht der Liberalen wäre daher ein Kurswandel ein falsches Zeichen für die weitere Stadtentwicklung. „Wer einen Kurswandel will, dem fehlt der Kompass in der Strukturpolitik“, meint Langer.
Sozialwohnungsbau mache auch sozialpolitisch wenig Sinn, da der freie Wohnungsmarkt günstigere Mieten anbietet, als dies bei geförderten neuen Sozialwohnungen der Fall wäre.
Die Stadt habe in den vergangenen Jahrzehnten ihren Beitrag zum sozialen Wohnungsbau in der Region übererfüllt. „Wir wollen Neubaugebiete wie Waldheim-Süd zum Erfolg führen und nicht alte Fehler vergangener Jahrzehnte wiederholen“, so Langer weiter. Für die Liberalen sei es höchstens vorstellbar, in Einzelfällen, etwa um einen städtebaulichen Lückenschluss zu erreichen, an der einen oder anderen Stelle eine neue geförderte Wohnung etwa für größere Familien zu bauen, falls sich dies rechnet und entsprechende Landeszuschüsse generiert werden könnten. Eine größere Anzahl neuer Sozialwohnungen, wie für das alte MAN-Geländes öffentlich diskutiert, ist für die FDP hingegen undenkbar.
„Auch die Fachleute der GBO sehen offenbar keinen grundsätzlichen Mangel an bezahlbarem Wohnraum in der Stadt Offenbach; insoweit handele es sich um eine Phantomdiskussion“, so Langer. Politik und Stadtkonzern sollten stattdessen lieber ihre ganze Kreativität auf eine vernünftige Vermarktung von Waldheim-Süd konzentrieren.