Morgendliche Lärmpause bei Startbetrieb entfällt

Mit dem neuen Lärmpausenmodell für die Flugsicherung nicht vereinbar

Die bisher praktizierte frühmorgendliche Lärmpause bei Startbetrieb über Offenbach wird nicht fortgesetzt. Das erfuhr jetzt der FDP-Vorsitzende und frühere Flughafendezernent Paul-Gerhard Weiß. Die Flugsicherung sieht sich nicht in der Lage, dieses Verfahren mit dem neuen Lärmpausenmodell zu kombinieren. Deshalb wird das „DROps“ genannte Verfahren, das eine von der Fluglärmkommission unterstützte Maßnahme des aktiven Lärmschutzes darstellt, künftig nicht mehr praktiziert.
Wird über Offenbach nicht gelandet, sondern gestartet – wie beispielsweise in diesen Tagen – wird die Stadt morgens zwischen 5 und 6 Uhr jeden zweiten Tag verschont. Die Maschinen gehen dann alle auf der Startbahn 18 West heraus und tangieren die Stadt meist gar nicht mehr oder nur in sehr großer Höhe. Dieses „Dedicated Runways Operations“ (kurz DROps) genannte Verfahren wurde früher in den Nachtstunden erprobt und nach Inkrafttreten des Nachtflugverbots in der ersten Betriebsstunde (von 5-6 Uhr) angewandt.
Startbetrieb über Offenbach ist zwar seltener als Landebetrieb – das Verhältnis betrug in den letzten beiden Jahren 1:2 – doch sei gerade die frühmorgendliche Pause von vielen betroffenen Offenbachern als entlastend empfunden worden, berichtet Paul-Gerhard Weiß aus Gesprächen. Deshalb sei es zu bedauern, dass diese Lärmpause nicht fortgesetzt werde. Für den Süden verschlechtere diese Nachricht auch noch einmal die Gesamtbilanz, da diese Stadtteile von der neuen Lärmpause von 22-23 Uhr nicht profitierten, sondern diesen Verkehr alleine übernehmen. Die künftig wieder frühmorgens auf der Centerbahn startenden Maschinen gehen teilweise auch Richtung Süden und betreffen dann auch die Rosenhöhe und Tempelsee. Die nach Norden fliegenden Maschinen betreffen vor allem das West- und Nordend, aber auch Bürgel und Rumpenheim.
„Eine Lärmpause kommt, eine andere aber geht. Das ist bedauerlich“. Weiß kritisiert, dass der Wegfall dieser Lärmpause nicht kommuniziert wurde und offenbar auch in der Vorteil/Nachteil-Berechnung des Lärmpausenmodells 4 nicht berücksichtigt sei.