Papendick: Vorbehalte gegenüber Qualität der "Antifaschismus-Ausstellung"

22.10.2007

img_papendick_90.jpgDer stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Joachim Papendick (FDP) empfindet die von der VVN/BDA initiierte Ausstellung zum „Neofaschismus in Deutschland“ im Offenbacher Rathaus als „nicht geeignet“, um sich wirklich mit den Gefahren des Rechtsextremismus auseinanderzusetzen. Nach der auch im Internet gezeigten Ausstellung fühlten sich Neofaschisten durch angebliche Feindbilder von Politikern wie Guido Westerwelle (FDP), Friedrich Merz (CDU), Günter Beckstein (CSU) und Otto Schily (SPD) ermutigt. „Sie werden in der gleichen Systematik abgebildet wie ansonsten in der Ausstellung Führer der Rechtsradikalen. Es ist mehr als unglücklich, dass eine solche Ausstellung gegen den Neofaschismus demokratische Politiker in einen Zusammenhang mit Rechtsradikalismus bringt“, so Papendick.

Auch gegenüber der VVN als Veranstalterin äußert der Liberale Vorbehalte. Papendick: „Unbestreitbar ist zwar, dass einige VVN-Mitglieder gegen den Nationalsozialismus gekämpft und unter ihm gelitten haben und sich authentisch gegen neue Nazis einsetzen“. Allerdings müsse sich die VVN vorhalten lassen, auf dem linken Auge blind gewesen zu sein und zum Unrecht in der DDR geschwiegen zu haben. Die seinerzeit engen Verbindungen von VVN-Aktivisten zu DDR und Stasi seien bekannt und aktenkundig. „Das ist nicht ein Veranstalter, den man sich im Rathaus wünscht – auch wenn wir den Einsatz gegen Rechtsextremismus teilen und einige Teile der Ausstellung durchaus sehenswert sind“, so Papendick.