Rassismusstreit an der THS: Stirböck beklagt „Verrohung“
Der Vorsitzende der Offenbacher Freien Demokraten und Landtagsabgeordnete Oliver Stirböck hat in der Diskussion um die Verwendung des sog. „N-Wortes“ im Unterricht an der Theodor-Heuss-Schule zur Mäßigung aufgerufen.
Eine Schülerin sollte das in einer Rede des afroamerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King enthaltene Wort vorlesen. Darüber war es zu auch öffentlich ausgetragenen Kontroversen gekommen. Nach Stirböcks Auffassung könne man diskutieren, wie eine solche Rede und ihre Begrifflichkeiten im Unterricht eingeordnet werden solle. Der Versuch, eine Schulleitung, Lehrer und letztlich eine Schule unter Rassismusverdacht zu stellen, sei aber infam. „Das Vorlesen lassen ausgerechnet einer Rede Martin Luther Kings als rassistisch zu bezeichnen, ist geradezu irrwitzig“, meint der Freie Demokrat. Stirböck sieht darin eine Diskursverrohung. „Der oft reflexhaft erhobene Rassismusvorwurf ist ein scharfes Schwert. Wen er treffe, werde dadurch außerhalb der Gesellschaft gestellt und die Ehre genommen“, meint der Abgeordnete. Daher sollte jeder mit solchen Vorwürfen verantwortungsbewusst umgehen. „Es sei leider in bestimmten Kreisen zum Volkssport geworden, die eigene Gesinnung moralisch zu überhöhen, um sich damit über andere zu stellen und anderen gegenüber überlegen fühlen zu können“, bedauert Stirböck. Die „Inflation an Rassismusvorwürfen“ trage dazu bei, den tatsächlich gewachsenen echten Rassismus in unserer Gesellschaft zu banalisieren.