Rede zur IGS Lindenfeld – Anja Kofahl
Beste Bildung – gerade in Offenbach ist uns das ein Anliegen. Und auch wenn wir wegen der derzeit angespannten finanziellen Situation uns weiterhin keine goldenen Wasserhähne leisten können, so arbeiten wir doch die notwendigen Schulbauprojekte konsequent ab, denn der zusätzliche Raumbedarf ist unzweifelhaft vorhanden. Mit dem vorliegenden Beschlussvorschlag werden wir weitere 29,1 Mio. Euro in den Bau einer Schule, der nun neunen Lindenfeldschule, investieren.
Bei diesen Summen darf man nicht vergessen, dass wir nicht nur die Investition jährlich mit Zins und Tilgung bedienen müssen, auch der Rahmendienstleistungsvertrag wird um 761 T€ jährlich steigen.
Eine gute Schule – gerade auch in dieser Lage, ist uns dies aber Wert.
Mit einem neuen Konzept startete die nun ehemalige Bachschule nach den Sommerferien 2020. Die bisherige Haupt- und Realschule mit Förderstufenklassen und Intensivklassen wandelt sich in eine Integrierte Gesamtschule (IGS) mit angeschlossener Grundschule. Für die Grundschule und das neue Konzept wird auf dem Gelände der nun ehemaligen Bachschule ein Erweiterungsbau entstehen.
Letztlich sollen bis zu 800 Schüler und Schülerinnen die Schule besuchen. Zwei Klassenzüge in der Grundschule und bis zu fünf parallelen Züge in der Gesamtschule.
Da wir die hohe Nachfrage nach Plätzen an einer IGS wohnortnah befriedigen wollen, sind wir froh, dass dies nun an diesem Standort gelungen ist. Mit dem modernen, neuen Schulkonzept hoffen wir die Chancengleichheit auf Bildung und Integration deutlich zu verbessern, denn fast 90 Prozent der Schüler und Schülerinnen an diesen Standort haben einen Migrationshintergrund.
Das neue spannende Schulkonzept hat eine schulinterne Steuerungsgruppe gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt und dem Stadtschulamt erarbeitet. Zu den erklärten Zielen des Konzepts zählen unter anderem das längere gemeinsame Lernen, moderne Lern- und Themenklassen sowie ein „offener Anfang“. Dabei fängt der Unterricht später an, die Schüler können jedoch bereits an der Schule die Zeit zum Austausch oder Üben nutzen. Weiterhin sind abwechslungsreiche Ganztagsangebote und eine zielgerichtete Berufsorientierung geplant.
Baulich erwartet uns ein funktionales Gebäude, das auch mit hellen Sitznischen zum Verweilen und Lernen in kleinen Gruppen aufwartet. Selbstverständlich ist ein Anschluss an das Glasfasernetz und alle Voraussetzungen für eine inklusive Beschulung. Nebenbei freuen wir uns, dass die Architekten auch auf den bisherigen baulichen Bestand und die umgebende Architektur eingegangen sind.
Alles in allem freuen wir uns ein weiteres Schulangebot in zentraler Lage zu bekommen. Ein Angebot, nach dem eine große Nachfrage besteht.
Wir reden nicht nur von bester Bildung – wir handeln auch.
Das Projekt ist über mehrere Jahre entstanden und bereits in der letzten Wahlperiode wurden die Weichen hierfür gestellt. Schule und Bildung sollten ein parteiübergreifendes Anliegen sein, bei dem sich alle Parteien im demokratischen Zentrum committen.