Trauer um Rainer Rist

19.08.2021

Die Offenbacher Freien Demokraten trauen um ihr langjähriges Kreisvorstandsmitglied Rainer Rist. Er starb im Alter von 79 Jahren in Offenbach. Der Rumpenheimer trat Ende 1982 in die FDP ein. „Die FDP war mal wieder in Krise und er wollte helfen“, berichtet FDP-Dezernent Paul-Gerhard Weiß. Uneigennützig zu helfen war einer seiner Charakterzüge. Vor allem am Überlebenskampf der FDP bei der Kommunalwahl 1989, beteiligte sich er, der Werbeunternehmer, maßgeblich. Dem Kreisvorstand gehörte er über 30 Jahre an. Mit Weiß war er damit dienstältestes Vorstandsmitglied. „Er hat Höhen und Tiefen der Freien Demokraten mitgemacht, lokal und bundesweit“, berichtet der langjährige Kreisvorsitzende Weiß. Dabei habe er sich mit großer Leidenschaft für Rumpenheim eingesetzt. Seine E-Mail Signatur zierte stets der Satz „Rumpenheim, die Perle von Offenbach“. In der Bürgerinitiative Rumpenheim war er stark engagiert.  Rist war lokalhistorisch ungemein bewandt. Sein besonderes Faible galt der Bewahrung der Stadtgeschichte. Dies zeigte sich unter anderem in seinem Einsatz für den Denkmalschutz. So vertrat er die Freien Demokraten mehr als ein Jahrzehnt im Denkmalbeirat. „Dabei lebte Rist nie in der Vergangenheit, sondern war offen für neue Entwicklungen“, ergänzt der Offenbacher FDP-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Oliver Stirböck. „Vor allem aber war er ein aufrechter, loyaler Typ und in der Wolle gefärbter Liberaler, ökonomisch wie gesellschaftspolitisch. Er hatte einen klaren Kompass und scheute nie ein offenes Wort.“ Unvergessen blieb wie der begeisterte Reiter Rist zum Ende eines innerparteilichen Konfliktes um Plakatständer dem mittlerweile ebenfalls verstorbenen, damaligen Kreisvorsitzenden Ferdi Walther ein Reitgeschirr überreichte als Zeichen, dass Walther künftig am Zügel gehen solle. Walther nahm es sportlich mit einem Grinsen. So trug Rist mit seiner ihm eigenen Unabhängigkeit und Autorität sowohl zur Entscheidung von als auch zur Entspannung nach Konflikten bei. „Als ich 1986 in die FDP eintrat, war er schon da und er war immer für mich da. Er sah sich als Förderer der Jugend. Ich bin ihm auch ganz persönlich zu Dank verpflichtet. Ein großer Offenbacher Freier Demokrat ist für immer gegangen. Die Freien Demokraten werden ihn vermissen“, resümiert Stirböck.