Mehr Grüne Pfeile = flüssigerer Verkehrsfluss

Die Offenbacher Liberalen wollen erreichen, dass nach dem Vorbild von Heilbronn zusätzliche „Grüne Pfeile“ im Stadtgebiet von Offenbach an geeigneten ampelgesteuerten Kreuzungen angebracht werden und damit der Verkehrsfluss im Stadtgebiet weiter optimiert wird. Das neben dem roten Ampelzeichen aufgehängte Verkehrsschild, das laut Straßenverkehrsordnung eigentlich „Grünpfeil“ heißt, erlaubt das Rechtsabbiegen nach einem kurzen Stopp auch bei roter Ampel.

„Unser Wunsch ist, dass der Verkehr in Offenbach flüssiger läuft und unnötige Staus im Stadtbereich vermieden werden“, so FDP-Kreisvorstandsmitglied Michael Bald und FDP-Fraktionsvorsitzender Oliver Stirböck. Damit würden die Autofahrer auch entstresst. Für die Liberalen wären mehr Grünpfeile ein weiteres Mosaiksteinchen für eine bürger- und kundenfreundliche Stadt. Den Liberalen ist aber auch der ökologische Aspekt wichtig. Flüssiger Verkehr verringere die CO2-Belastung. „Nirgendwo verbraucht ein Auto sinnloser Kraftstoff als vor einer roten Ampel“, so Bald und Stirböck. An vielen Stellen, so die Liberalen, würde in Offenbach der Verkehr künstlich behindert. Die Kreuzung Berliner Straße/Frankfurter Straße mit zu kurzen Abbiegespuren sei hierbei nur ein Beispiel von vielen.

Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen zeigten, dass der stärkere Einsatz dieses aus der ehemaligen DDR stammenden Verkehrsschilds auch entgegen erster Annahmen nicht zu mehr Unfällen führt. In den vereinigten Staaten zudem sei grundsätzlich an Ampel-Kreuzungen das Rechtsabbiegen bei Rotlicht erlaubt, ohne dass dies zu Problemen führe.

Vorbild für die Liberalen sind Städte wie Heilbronn und Hamburg. In Heilbronn verflüssigt der Pfeil beispielsweise an 52 von 104 Kreuzungen den Verkehr. Dort weist ein zusätzliches Schild auf die für die Fußgänger wichtige Haltepflicht hin (s. Bild). Auch Hamburg hat nachgezogen, an mittlerweile 200 Kreuzungen sind sie montiert.

Die Liberalen legen großen Wert darauf, dass aus Sicherheitsgründen bestimmte „Ausschlusskritierien“ erfüllt werden. So dürfe ein Grüner Pfeil etwa nicht eingesetzt werden, wo der Rechtsabbieger Fußgänger- und Fahrzeugverkehr die freigegebenen Verkehrsrichtungen nicht ausreichend einsehen kann. Auch wo dem entgegenkommenden Verkehr ein konfliktfreies Abbiegen nach links durch einen „Linkspfeil“ in der Ampel signalisiert wird, sei kein Platz dafür. „Wenn Fahrradverkehr auf dem zu kreuzenden Radweg für beide Richtungen zugelassen ist oder eine Kreuzung häufig von seh- oder gehbehinderten Personen oder Schülern überquert wird, werden üblicherweise keine grünen Pfeile montiert“, so die Liberalen.
Inzwischen propagiert auch das Kraftfahrzeug-Gewerbe den vermehrten Einsatz von grünen Pfeilen, die hierzu sogar eine eigene Kampagne gestartet haben. Für den „Grünen Pfeil“ setzen sich die 239 Innungen und rund 38300 Meisterbetriebe des Deutschen Kfz-Gewerbes sowie Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU) als Schirmherr einer Aktion „Ja zum grünen Pfeil“