Auf eine gedeihliche Kooperation

06.10.2017

Offenbach – Die CDU und die FDP gratulieren dem künftigen Oberbürgermeister zur Wahl. Die SPD ihrem Parteichef sowieso.

Fraktionsvorsitzender Andreas Schneider zeigt sich zuversichtlich, dass der mit Zwei-Drittel-Mehrheit erfolgreiche Felix Schwenke als OB aller Offenbacher seine Ziele und Vorstellungen werde verwirklichen können. Er traut ihm konstruktive Zusammenarbeit mit der Tansania-Koalition zu, von dieser erwartet er dasselbe – „aus Respekt vor diesem deutlichen Ergebnis im Interesse der Stadt“. Die FDP signalisiert bereits Bereitschaft, auch wenn nicht Schwenke, sondern CDU-Mann Peter Freier ihr Wunschkandidat war. Fraktionschef Oliver Stirböck weist auf den Tansania-Koalitionsvertrag hin, in dem die Partner „großen Wert auf gedeihliche Zusammenarbeit mit dem direkt gewählten Oberbürgermeister“ legen. Diese Formulierung müsse jetzt gelebt werden, erklärt Stirböck: „Beiderseitige Muskelspielchen schaden der Zukunft der Stadt. Ich bin sicher, die Koalition wird sich nicht am neu gewählten OB abarbeiten, sondern positiv gestalten. Das Wahlergebnis ist dazu auch ein Fingerzeig

Nach den Worten ihres Fraktionsvorsitzenden akzeptiert die CDU das eindeutige Ergebnis der Stichwahl. Roland Walter betont dabei, dass eine funktionierende Koalition mit ihrer Mehrheit ihre vereinbarten Projekte bis 2021 voranbringen wolle. „Von hohem allseitigen Interesse wird es sein, ob und wie auch diese demokratische Mehrheit von einem neuen Oberbürgermeister akzeptiert wird“, fügt er hinzu. Besonders bei der Dezernats- und Ämterverteilung werde sich zeigen, ob Schwenke seinen öffentlichen Ankündigungen Taten folgen lasse, wonach jeder Stadtrat das machen solle, was er am besten könne.

Walter zielt damit auf die derzeitigen Aufgaben seines Parteifreunds und unterlegenen OB-Kandidaten ab. „Dass Peter Freier ein sehr guter Kämmerer ist, ist auch auf Landesebene unbestritten und im Hinblick auf die existenziell wichtige Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land sicher ein großer Vorteil“, wirbt Walter für die Beibehaltung des Status quo, wenn der neue OB im Januar von seinem Recht Gebrauch macht, die Dezernate an seine Magistratskollegen zu verteilen.

Im Interview mit unserer Zeitung hatte Felix Schwenke lediglich Anspruch auf die Verantwortung für die Wirtschaftsförderung erhoben. Über alles andere sei er bereit, kompromissorientiert zu sprechen. Dass Christdemokrat Peter Freier die Verantwortung für Offenbachs Finanzen behalten wird, ist also nicht unwahrscheinlich. Es gibt auch sonst noch genug zu tun. Mit dem Ausscheiden des gegenwärtigen Amtsinhabers Horst Schneider muss etwa der ganze Komplex der Bauverwaltung und Stadtplanung in neue Hände gegeben werden.