Belebung des Offenbacher Hauptbahnhofs

Anja Kofahl: „Wenn man an Hauptbahnhöfe denkt, denkt man üblicherweise an Verkehrsknotenpunkte. In Frankfurt, in Wiesbaden – nur in Offenbach ist das nicht der Fall.“

In der Stadtverordnetenversammlung hat sich Anja Kofahl für die Freien Demokraten für die Annahme des von Baudezernent Paul-Gerhard Weiß eingebrachten Magistratsantrag zum Hauptbahnhof eingesetzt.

„Dass Hauptbahnhöfe und insbesondere die Umgebung nicht immer die schönsten Ecken sind, zeigt uns auch die
Stadt Frankfurt – aber in dem Punkt können wir es doch besser machen als Frankfurt.
Aktuell aber, gehört der Hauptbahnhof sicherlich zu den weniger schönen Ecken. Die Bahn hat den Verkehr ausbluten und das
Gebäude verkommen lassen.
Klar haben wir die Hoffnung, dass mit den Veränderungen bei der Bahn und mehr Verkehr auf der Schiene auch wieder mehr
Verbindungen an den Hauptbahnhof kommen. Unsere Hoffnung ist da vor allem die Realisierung einer Südtangente.
Aber auch mehr Verkehr wird dem Gebäude wenig helfen. Nun wissen wir alle, die Stadt Offenbach ist nicht wirklich reich –
trotzdem gibt es nun die Chance mit HEGISS–Mitteln das Problem anzugehen.
Wie auch die Initiative HBF OF, strebt die Stadt an, dass der Hauptbahnhof zu einem Ort der Teilhabe werden soll. In ihm sollen
zivilgesellschaftliche Akteure ihren Platz finden, aber auch gewerblich genutzte Flächen. Dies soll zu einer Belebung führen und wie es in der Begründung zur Vorlage so schön heißt, den Hauptbahnhof „zu einem adäquaten Tor in die Stadt entwickeln“.
Nun kennen wir die Bahn – alles geht langsam – zwei Schritte vor und einen zurück. So ist das auch mit den Verkaufsabsichten der Bahn.
Insoweit sieht die Vorlage auch zwei Modelle vor – den Kauf zu einem fairen Preis oder falls das nicht geht, ein Pachtmodell. Beide Varianten sind auf jeden Fall besser als der derzeitige Zustand. In diesem Zusammenhang möchte ich etwas zum Änderungsantrag der CDU-Fraktion sagen: ich vermute mal, Sie möchten an dieser Stelle sagen, der Magistrat macht mal wieder den zweiten Schritt vor dem ersten Schritt – nichts anderes kann ich Ihrer Vorlage entnehmen. Daran erkenne ich allerdings lediglich politische Kurzsichtigkeit. Denn würden wir, wie von Ihnen vorgeschlagen, die Planungen des Projekts anhalten, dann können wir sicher sein, dass sich der Zustand dieses Gebiets kurzfristig nicht ändern wird. Und dann werden Sie in vielleicht einem Jahr hier stehen und fragen „warum passiert denn eigentlich nichts?“. Im Gegenteil: Wir haben lange genug gewartet, dass sich etwas am Bahnhof tut. Gut, dass der Magistrat nicht weiter abwartet und zuschaut, wie von der CDU gewünscht, sondern anfängt. Aus diesem Grund werden wir den Änderungsantrag ablehnen.
Uns ist es wichtig, dass nicht nur der Hauptbahnhof selbst, sondern eben auch das ganze Gebiet belebt werden. Denn das Umfeld des Bahnhofs ist aktuell eher trostlos.
Wir begrüßen daher den angestrebten Ideenwettbewerb mit dem Ziel Freiflächen aufzuwerten und einen intermodalen, barrierefreien Verkehrspunkt zu entwickeln. Nahverkehr in Form von Bus und Bahn, Radverkehr mit Abstellplätzen und Carsharing an einen Ort. In diesem Zusammenhang kam bei der Koalition das Thema Quartierparken auf. Wir alle kennen die schwierige Parkplatzsituation in der Innenstadt. Wir haben daher den vorliegenden Ergänzungsantrag eingebracht, mit dem Ziel, die Möglichkeiten für eine Quartiersgarage im Umfeld des Bahnhofs zu eruieren.
Möglicherweise finden sich im Umfeld des Bahnhofs auch weitere geeignete Flächen, deshalb haben wir eine offene Formulierung gewählt.
Der Hauptbahnhof so wie er heute ist, ist keine schöne Visitenkarte für jeden Ankommenden. Der erste Eindruck ist mehr oder weniger verheerend – aus diesem Grund muss sich etwas tun. Und zwar nicht erst irgendwann. Nachdem sich nun am Marktplatz – dem zweiten großen Umsteigepunkt in der Stadt – die Arbeiten einem Ende nähern, sollten wir zusehen, dass auch der Hauptbahnhof und sein Umfeld eine Aufwertung erfahren. Der Bahnhof soll in Zukunft ein frequentiertes Aushängeschild unserer Stadt werden, dass auf die Umgebung positiv ausstrahlt.“