FDP zu Wilhelmsplatz: Es geht um die Stärkung der Innenstadt
Es geht um die Stärkung der Innenstadt und des Marktes „Diskussion um wenige Parkplätze etwas schrill“
„Die Innenstädte sind im Wandel. Sie müssen neben der klassischen Einkaufsfunktion mehr Aufenthaltsqualität und Wohlfühl-Oasen bieten. Sonst wird im Zeitalter des Internet-Handels langfristig die Innenstadt veröden“, meint der neue Vorsitzende der Offenbacher Freien Demokraten, der Landtagsabgeordnete Oliver Stirböck. Für die Freien Demokraten sei daher die die Sperrung der Seitenstraßen des Wilhelmsplatzes eine wichtige Maßnahme, den Kernbereich der Stadt in seiner Attraktivität zu stärken. Der „Autokorso“ um Offenbachs schönsten Platz ist seiner Auffassung nach aus der Zeit gefallen. Nach Stirböcks Einschätzung werde auch der Marktplatz Schritt für Schritt verkehrsberuhigt werden. Der Wandel der Umgebungsbebauung schaffe hier „große Chancen“, den Platz als „Eingang zur Innenstadt“ weniger unwirtlich zu gestalten. Der FDP-Vorsitzende wirbt dafür, bei der Diskussion um die Seitenstraßen des Wilhelmsplatzes, das Gesamtziel der Qualitätssteigerung der Offenbacher Innenstadt nicht aus den Augen zu verlieren und zu zerreden. „Einzelinteressen sollen gehört, sie dürfen aber nicht verabsolutiert werden“, meint Stirböck. Es gehe um die Zukunft der Innenstadt, nicht um kleingeistiges Gezänk und minimale parteipolitische Feldvorteile bei Interessengruppen.
Der Freidemokrat begrüßt, dass der Test der Sperrung der Seitenstraßen entgegen anderslautender Prognosen jetzt doch im Sommer stattfindet. Er tritt Befürchtungen entgegen, die Kurzparker könnten während des Tests oder grundsätzlich bei gesperrten Seitenstraßen den Wochenmarkt nicht mehr gezielt anfahren. Der Parkplatz im Süden sei weiter erreichbar. Um den Durchlauf von Kurzparkern mit Ziel Wochenmarkt zu verbessern, werde die zulässige Parkdauer dort verkürzt. Stirböck kann sich zudem das kostenlose Kurzparken, die so genannte Brötchentaste, auf dem Parkplatz vorstellen. Lediglich einige wenige Parkplätze der beiden gesperrten Straßen könnten nicht mehr angefahren werden. Diese würden schon jetzt rund 90 Prozent von Bewohnern mit Parkausweis belegt und könnten in Zukunft 100 Prozent von den Anwohnern genutzt werden. Sie fielen auch bei der Sperrung des Platzes nicht weg. Die meisten Marktbesucher parkten schon jetzt in anderen Straßen oder in den umliegenden Parkhäusern. „Die Diskussion um einige wenige, meist von Anwohnern belegte Parkplätze, wird mir zu schrill geführt, da haben sich einige etwas verrannt“, so Stirböck.
Zu strategischen Überlegungen von Oberbürgermeister Felix Schwenke bekräftigt er, der Markt solle ein Erzeuger-Markt bleiben. „Niemand will den Wochenmarkt in einen Ess- und Trinkmarkt verwandeln“. Die seinerzeit von nahezu den gleichen Betroffenen scharf kritisierte Umgestaltung des Platzes und der Seitenstraßen vor 10 Jahren habe dem Platz und dem Markt gut getan und seine Strahlkraft nach innen und außen gestärkt. „Auch die Sperrung der Seitenstraßen wird Platz und Markt nicht schwächen, sondern stärken“, ist sich Stirböck sicher.