Offenbacher Ampel kein Modell für Wiesbaden

31.01.2008

Oliver StirböckDie Offenbacher SPD sei seit Gerhard Grandkes Wirken in Fragen kommunaler Haushalts- und Wirtschaftspolitik oft „liberaler als die CDU“, während die Ypsilanti-SPD sich als Speerspitze gegen Schröders Agenda 2010 verstehe. Ypsilanti stehe für mehr Staatsausgaben, die Einheitsschule und mehr Staat in die Wirtschaftspolitik. Die Ampel-Koalition in Offenbach habe sich auf Sanierungskurs, Schulvielfalt und Privatisierungen verständigt. Die Hessen SPD ticke links, während sich die Ampel-Koalition in Offenbach an die Mitte der Bürgerschaft wende. „Eine Ampel mit Ypsilanti ist für mich nicht vorstellbar und eine Ampel mit Gerhard Grandke könnte sich die hessische SPD nicht vorstellen“, so Stirböck.

Für die FDP sei eher die „Jamaikavariante mit CDU, Grünen und FDP in Hessen“
erträglich. Da liefen sich mit Grüttner und Al-Wazir aber ausgerechnet die beiden Offenbacher Protagonisten über den Weg, wegen derer Verhältnis es schon in Offenbach nie zu ernsthaften Gesprächen über eine Koalitionsbildung gekommen sei. Vor diesem Hintergrund sei „Jamaika“ in Wiesbaden ebenfalls äußerst unwahrscheinlich. „Es ist aus Sicht der FDP trotzdem bedauerlich, dass der Grünen Fraktionschef Al-Wazir sich in Wiesbaden in Nibelungentreue auf Frau Ypsilanti versteift hat, wenn er den ersten Schritt machen würde, könnte sich etwas bewegen – zumal Al-Wazir entgegen der durch die Streitkultur im hessischen Landtag geprägten Ansicht ein konstruktiver und zielorientierter Typ ist“, meint Stirböck.