Neuer Anlauf der FDP für Masterplan

01.08.2012

Nach der harschen Kritik der IHK Offenbach an der Orientierungslosigkeit der Stadtpolitik unternimmt die FDP einen erneuten Anlauf zur Erarbeitung eines Masterplans. Der Magistrat soll nach Ansicht der Liberalen beauftragt werden, unter Einbeziehung von Bürgern, Vereinen, Institutionen, Verbänden, Architekten und Tourismuswirtschaft einen Masterplan zur Stadtentwicklung zu erarbeiten und der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen. Mit einem ähnlichen Antrag waren die Freidemokraten im letzten Jahr gescheitert.

Aus Sicht von FDP-Fraktionschef Stirböck solle der Masterplan in einer Art Stadtentwicklungsstudie verbindliche Ziele der Stadtentwicklung enthalten und notwendige konkrete Schritte zur deren Verwirklichung. Dazu gehöre die Positionierung der Stadt im kommunalen Wettbewerb insgesamt ebenso wie etwa die Entwicklungsziele und Zielimages für Gewerbe- und Wohngebiete. Die bisherigen Überlegungen im Zuge des Handlungskonzeptes „Aktive Innenstadt“ und des Verkehrskonzepts sollen hierbei einbezogen und die Maßnahmen entsprechend der finanziellen Möglichkeiten des Haushalts auf einer Zeitachse dargestellt werden, so Stirböck

Ziel der Erarbeitung eines Masterplans solle es sein, bestehende Konzepte der Stadtentwicklung zu überprüfen und unter eine große Überschrift zu stellen sowie als ein zentrales Element der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings zu dienen.

Die aktuelle deutliche Kritik der IHK an der Stadtentwicklung, sowie die Diskussionen um das Verkehrskonzept im Zuge der Marktplatzentwicklung zeigten, dass ein in sich geschlossenes Konzept weitgehend fehle und die Projekte oftmals unkoordiniert nebeneinander stehen. Die bisherigen Konzeptionen werden von der IHK als „planlos und stückweise“ bezeichnet und ein Masterplan explizit angemahnt.

Die Liberalen sehen mittlerweile gute Chancen für dieses Anliegen. Denn es werde nicht nur traditionell von der Union geteilt. Auch der Magistrat hatte auf Anfrage der FDP-Fraktion im November 2011 erklärt, dass er die Erarbeitung einer „städtebaulichen Vision“ für das Jahr 2030 ausdrücklich begrüßen würde.

„Wir hoffen, dass die Fraktionen von SPD und Grünen ihre ablehnende Haltung aus dem vergangenen Jahr überdenken, nachdem sich IHK und von ihnen selbst mehrheitlich bestückter Magistrat deutlich für einen Masterplan ausgesprochen haben“, so Stirböck. Die Liberalen erhoffen sich auch eine Mitfinanzierung des Projekts durch die Institutionen der Wirtschaft.