"Nicht jeder Einfall ist auch ein Gedanke" – FDP-Walther zu Schneiders Stadion-Vorschlägen

img_walther_90.jpg „Oberbürgermeister Horst Schneider hat offensichtlich erkannt, dass ein Neubau eines Fußballstadion nicht zu refinanzieren sein wird, wenn es nur von den Kickers genutzt wird“. Dies schließt der stellvertretendende FDP-Kreisvorsitzende, Stadtrat Ferdinand Walther, aus Überlegungen von Oberbürgermeister Horst Schneider, ein neues Stadion für zwei Zweitligavereine, Kickers Offenbach und FSV Frankfurt zu bauen. „Ein lediglich durch städtische Mittel und Kommunalkredit bezahltes, neues Kickers-Stadion wäre finanzpolitisches Harakiri und angesichts von Haushaltrisiken bei Klinikum und Sanierungsbedarf bei Schulen, Kitas und Straßen nicht zu vermitteln und nicht zu verantworten“, so Walther, der eine „klare finanzpolitische Prioritätensetzung“ bei Äußerungen des OB vermisst.

Insofern begrüße es die FDP, wenn Schneider überlege, wie die Finanzierung des Stadions am Bieberer Berg auf eine breitere Grundlage gestellt werden könne. Die Tatsache, dass Schneider mit einem gemeinsamen FSV-OFC-Stadion nach Neubau und Umbau innerhalb von drei Monaten seine dritte Idee äußere, zeige aber, dass er sich derzeit noch in der „Brainstorming-Phase“ befinde. „Nicht jede Einfall ist auch ein Gedanke und führt gleich zum Ziel“, so Walther über Schneiders „Einfalls-Pinselei“.

Vor diesem Hintergrund warnt Walther vor „Schnellschüssen“. Jegliches, etwaige städtische Engagement müsse sorgsam auf die Wirtschaftlichkeit geprüft werden. „Die Stadt kann es sich nicht leisten, ins Risiko zugehen und im Alleingang ein neues Stadion oder eine Komplettrenovierung stemmen – ohne verlässliche Einnahmen aus Sponsoring und eine verlässliche Eigenbeteiligung der Kickers geht hier gar nichts“, so Walther. Beide Einnahmekomponenten und deren Realisierungszusage gehörten zu einem ausgetüftelten Konzept, das Voraussetzung für jegliche Mittelfreigabe sei.

Nicht nur als ehemaliger Sportdezernent sei er den Kickers sehr verbunden und stehe deren Anliegen immer wohlwollend gegenüber. „Weil wir mit Abstand die jüngste Großstadt auf viele Jahre sein werden, muss aber jeder freie Euro in die Bildung der Kulturtechniken gesteckt werden“, meint Walther.