Oberbürgermeisteramt kein Erbhof mehr für SPD und CDU
Die erneute Wiederwahl des FDP-Oberbürgermeisters von Wetzlar, Wolfram Dette, im ersten Wahlgang am vergangenen Wochenende sowie die Wahl eines grünen Oberbürgermeisters in Bad Homburg vor wenigen Wochen zeigen nach Auffassung des Offenbacher FDP-Fraktionsvorsitzenden und Landesvorstandsmitglieds Oliver Stirböck, dass dieses Wahlamt „kein Erbhof von CDU und SPD mehr ist“.
Der Erosionsprozess der beiden großen Volksparteien sei flächendeckend in vollem Gange. Deren Bindungsfähigkeit lasse durch das Ausfransen der sie früher tragender Milieus kontinuierlich nach. Das politische System sei daher in kontinuierlicher Bewegung.
„Auch wenn das Ergebnis bei der nächsten Kommunalwahl natürlich wieder ganz anders aussehen kann: Wenn bei der Europawahl ähnlich wie schon bei der vergangenen Landtagswahl in Offenbach die SPD noch 3 Prozent stärker ist als die Grünen und 9 Prozent stärker als die FDP, dann sind das keine Distanzen mehr, die bei einer Direktwahl des Oberbürgermeisters von den kleinen Parteien oder unabhängigen Kandidaten nicht etwa überwunden werden könnten“, so der Stirböck – zumal das Personal der beiden großen Parteien sich auch qualitativ nicht unbedingt in „anderen Sphären“ bewege.