Parkraumkonzept für Bieber und Bürgel: FDP fordert realistische Lösungen statt Verkehrsplanung vom grünen Tisch

Parkraumkonzept für Bieber und Bürgel FDP fordert realistische Lösungen statt Verkehrsplanung vom grünen Tisch

Die FDP Offenbach begrüßt grundsätzlich die geplante Aufwertung der historischen Ortskerne in Bieber und Bürgel, kritisiert jedoch das aktuell vorgelegte Parkraumkonzept im Rahmen des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) als unausgereift und nicht zustimmungsfähig.

Die FDP hat sich seit Jahrzehnten für attraktivere, lebendigere Ortskerne eingesetzt. Die Einrichtung eines Kernbereichsmanagements, das Anreizprogramm bis 2030 sowie die Gestaltungssatzungen für Bieber und Bürgel sind wichtige Schritte in die richtige Richtung“, erklärt Anja Schwalbach, Fraktionsvorstizende der FDP. „Doch ein tragfähiges Parkraumkonzept gehört zwingend dazu – und das fehlt in der aktuellen Vorlage.

Die Freien Demokraten sehen insbesondere die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Umgestaltung des Parkraums kritisch. „Eine Reduzierung von Parkplätzen ohne gleichzeitigen Ausgleich ist für uns keine Option. Wer Mobilität in Offenbach gestalten will, muss den Menschen zuerst echte Alternativen bieten“, betont Dominic Leiendecker, Mitglied des Verkehrsausschusses.

Zudem zweifelt die FDP am Konzept der „Pilotprojekte“ in wenig geeigneten Straßenzügen. „Die Wahl der Philipp-Reis-Straße als Modellachse ist völlig verfehlt – sie liegt außerhalb des eigentlichen Ortskerns und ist daher denkbar ungeeignet, um die Akzeptanz solcher Veränderungen zu testen“, so Anja Schwalbach.

Die Liberalen fordern stattdessen pragmatische Lösungen, die der Realität vor Ort gerecht werden:
• Kompensation von wegfallendem Parkraum durch Neuerschließung oder Umnutzung, etwa durch Querparken an geeigneten Einmündungen.
• Prüfung, wie durch verkehrsberuhigte Zonen oder Spielstraßen zusätzliche Stellplätze erhalten oder neu geschaffen werden können.
• Verzicht auf Symbolpolitik gegen das Auto: Fahrradstellplätze an Einmündungen ja, aber ohne zusätzlichen Verlust von Parkplätzen. Ungenutzte Abstellflächen für Fahrräder, wie vor dem ehemaligen Bastelladen in der Bieberer Ortsmitte, müssen wieder für Pkw zugänglich gemacht werden.

Die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge in Offenbach steigt seit Jahren stetig. Diesen Fakt kann und darf Stadtplanung nicht ignorieren“, unterstreicht Dominic Leiendecker. „Ein Parkraumkonzept, das diesen Bedarf nicht berücksichtigt, ist nicht nachhaltig, sondern wirklichkeitsfremd.

Die FDP Offenbach fordert daher eine grundlegende Überarbeitung des vorgelegten Parkraumkonzepts. „Wir wollen lebendige, lebenswerte Ortskerne – aber nicht auf Kosten der Lebenswirklichkeit der Menschen“, so Anja Schwalbach abschließend. „Ohne ein tragfähiges und ausgewogenes Konzept wird es mit der FDP keine Zustimmung geben.