Verwahrlosungszustände nicht negieren
Einfordern ordentlichen Betragens am Aliceplatz ist nicht ausländerfeindlich
Die FDP-Fraktion hat Unverständnis für die Reaktion der Sozialdemokraten auf die Äußerung von Dezernent Peter Freier über Verwahrlosungszustände am Aliceplatz geäußert. Peter Freier hatte in einem Facebook-Eintrag sich darüber beschwert, was sich auf den roten Plastiksesseln auf dem Aliceplatz für ein Volk herumlümmelt. „Sicher kann man dies auch weniger grobschlächtig formulieren, anderseits gebe es auch ein berechtigtes Bedürfnis danach, dass Politiker sich nicht nur in gestanzten Formulierungen ergingen“, so der FDP-Stadtverordnete Dominik Schwagereit, der auch stellvertretender Stadtverordneter ist. Problematischer sei es, wenn die SPD-Stadtverordnete Gerti Marx subtil, mit dem Stilmittel der rhetorischen Frage, in den Raum stelle, der von ihr als „Integrationsdezernent“ benannte Freier habe mit seinem Ausdruck, Menschen mit Migrationshintergrund diskreditiert. „Geht es vielleicht auch ein wenig geringer dosiert“, fragt Schwagereit. Leider wirkten die roten, eigentlich sehr wertigen Plastiksessel – ebenso wie der rote Teppich – wirklich ziemlich schäbig. Dies könne auch ein Dezernent mal in drastischen Worten äußern, ebenso wie das Einfordern ordentlichen Betragens. Allerdings seien weder das Aufstellen noch das Abräumen von Stühlen Probleme geeignet, das Problem schlechter Kinderstube oder des Missbrauchs von öffentlichem Raum in Offenbach zu beseitigen. Etwas skurril werde es, wenn sich Partei über Kritik bezüglich der Nutzung öffentlicher Räume echauffiere. Marx hatte sich gefragt, ob dort nur noch Bänker und Senioren sitzen dürften. angemerkt, Offenbach sei schließlich kein Kurort. „Von der Erwartung, dass in Offenbach nur schicke Bänker rumlaufen – oder dem Ideal eines Kurortes – sind wir alle sehr weit entfernt“, so Schwagereit. Es gehe schlichtweg um die Akzeptanz von Mindeststandards im Umgang miteinander. „Wer meint, das Problem seien mal ein paar nicht so schick aussehende Jugendliche, dem empfehle ich mal ein Gespräch mit Geschäftsleuten umliegenden Einzelhandels“, so Schwagereit.