Weiß betont Stärken der Innenstadtschulen – Kritik am Leiter des Schulamtes
Wie die „Offenbach Post“ berichtet, hat Schuldezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP) Äußerungen von Hans-Christof Seidesals (Leiter des Staatlichen Schulamtes) als „kontraproduktiv“ bezeichnet. Der Leiter des Staatlichen Schulamtes für Stadt und Kreis Offenbach hatte im Interview mit der OP gesagt, er würde sein Kind nicht in eine Schule geben, in dem der weitaus größte Teil der Mitschüler mit einer anderen Sprache als Deutsch aufgewachsen ist.
Weiß ist überzeugt, dass die Innenstadtschulen, die in Offenbach besonders viele Migrantenkinder unterrichten, attraktiv sind. „Dort wird sehr gute Arbeit geleistet.“ Außerdem habe die Stadt dort Ganztagsangebote konzentriert, die es sonst in Offenbach nicht gibt. Weiß kündigte an, die Stadt werde Überschneidungszonen für Schulbezirke einrichten. Dabei geht es allerdings nicht darum, Eltern mehr Wahlmöglichkeiten zu verschaffen. Ziel ist eine flexiblere Verteilung der Schüler und damit eine bessere Auslastung der Schulen zu erreichen.
Für unpraktikabel hält Weiß eine Idee, die derzeit in Berlin diskutiert wird. Dort gibt es den Vorschlag, Schüler aus bürgerlichen Stadtvierteln und aus Bezirken mit sozialen Problemen und hohem Ausländeranteil zu mischen. „Man kann nicht Kinder aus Bieber zwingen, in der Innenstadt in die Schule zu gehen“, erteilte Weiß dieser Idee eine Absage. Zugleich räumte er ein, dass es ein objektives Problem ist, dass Mittelschichtseltern – Deutsche wie Ausländer – vielfach Schulen meiden, in denen der Anteil der nicht-deutschen Muttersprachler 70 Prozent übersteigt.