Wettbewerbsentwürfe für den Neubau des Gymnasiums am ehemaligen Güterbahnhof

Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Offenbach-Ost entsteht mit dem Quartier 4.0 ein neues Wohn- und Gewerbegebiet, in dem die Stadt Offenbach auch ein neues fünf- bis sechszügiges Gymnasium mit Dreifeldsporthalle plant. Für den Neubau, der auf dem östlichen Teil des ehemaligen Güterbahnhofs vorgesehen ist, wurde in den vergangenen Monaten ein europaweiter Realisierungswettbewerb der Fachdisziplinen Architektur und Freiraumplanung durchgeführt. Im Dezember 2022 tagte das Preisgericht und prämierte aus den siebzehn eingereichten Arbeiten den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Hess/Talhof/Kusmierz Architekten und Stadtplaner mit den Burger Landschaftsarchitekten mit dem ersten Preis. Jetzt werden alle 17 Wettbewerbsentwürfe im KOMM Offenbach für die Öffentlichkeit ausgestellt. Bis zum 19. Januar haben Interessierte die Möglichkeit, sich die Pläne und Modelle in den Räumlichkeiten des Kunstvereins Offenbach in der ersten Etage anzuschauen.

Während der Ausstellungseröffnung wurden die Auszeichnungen der Preisträgerinnen und Preisträger von Planungs- und Baudezernent Paul-Gerhard Weiß sowie der Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt, Stadtplanung und Verkehr der Stadt Offenbach, Sabine Leithäuser, überreicht. Paul-Gerhard Weiß lobte die prämierten Entwürfe: „Sie alle verfolgen die grundlegenden städtebaulichen Ansätze, haben ein besonders positiv hervorzuhebendes Freianlagenpotential und sind zukunftsfähig. Es macht Spaß, sich die Entwürfe und Modelle hier vor Ort anzuschauen und darüber hinaus einen Blick in die Zukunft eines unserer Schlüsselprojekte der Stadtentwicklung für den Offenbacher Osten zu werfen. Interessierte Offenbacherinnen und Offenbacher sind herzlich zu dieser Ausstellung eingeladen.“

Mit der Auslobung der Preisträgerinnen und Preisträger des europaweiten interdisziplinären Realisierungswettbewerbs erreicht die Planungsphase für das Gymnasium am ehemaligen Güterbahnhof einen wichtigen Meilenstein. Siebzehn Büros und Arbeitsgemeinschaften der Fachdisziplinen Architektur und Freiraumplanung hatten sich an dem Wettbewerb der Stadt Offenbach beteiligt und ihre Entwürfe eingereicht, um das Schulkonzept und die Anforderungen an die Freiraumgestaltung bestmöglich umzusetzen. Zur Teilnahme am Wettbewerb wurden zuvor 25 Büros aufgefordert. Am 9. Dezember 2022 tagte das Preisgericht, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Politik, der Verwaltung sowie Architektinnen, Architekten und Landschaftsarchitektinnen und -architekten zusammensetzte. Zuvor hatte das Preisgericht bei einem ersten Rundgang die Entwürfe gesichtet, im weiteren Verlauf bewertet und schließlich folgende Entscheidungen für die Preisvergabe gefällt: Aus den eingereichten Arbeiten prämierte das Preisgericht den Entwurf der Arbeitsgemeinschaft Hess/Talhof/Kusmierz Architekten und Stadtplaner mit Burger Landschaftsarchitekten, beide aus München, mit dem ersten Preis. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 84.000 Euro. Drei weitere Entwürfe wurden mit Preisen in Höhe von je 35.000 Euro dotiert. Dazu gehören die Entwürfe der Schaltraum Partnerschaft v. Architekten mbB, Hamburg, mit HinnenthalSchaar Landschaftsarchitekten GmbH aus München, die LANKES KOENGETER Architekten GmbH, Berlin, mit LA.BAR Landschaftsarchitekten bdla aus Berlin und die Hascher Jehle Design GmbH, Berlin, mit Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten PartGmbB aus Esslingen. Der Entwurf von Ackermann + Renner Architekten GmbH, Berlin, mit Birke Zimmermann Landschaftsarchitekten aus Berlin erhält eine Anerkennung in Höhe von 20.200 Euro.

In dem Entwurf der Erstplatzierten sieht das Preisgericht sehr großes Potential. Insbesondere die eingereichte Idee der aktivierten Dachflächen – diese sollen als Pausenbereiche zugänglich gemacht werden – haben überzeugt. Damit wird der Verlust an Freiflächen kompensiert, der durch den Bau entsteht. Das Projekt verbindet sich zudem überzeugend mit den Qualitäten des Orts, dem Quartier 4.0. Das mehrgeschossige Schulgebäude bietet dabei beste Voraussetzungen für zeitgemäße Unterrichtsformen und sorgt für eine gute Entflechtung und Orientierung im künftigen Schulhaus. Ein Schulhaus, das an den richtigen Stellen großzügig gebaut ist, ohne dabei Raum zu verschwenden. Das Gebäude wird mit Lichthöfen sowie Vor- und Rücksprüngen abwechslungsreich gegliedert. Diese Gliederung unterstützt die Bildung von Unterrichtsclustern für die Jahrgangsstufen, die Fachklassen, den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), aber auch für den Bereich des Lehrpersonals. Dabei wirkt der Bau insgesamt offen und durchlässig. Der vorgesehene Außenraum und die Freianlagen lassen noch viel Interpretationsspielraum offen, was für die anstehende Freiraumplanung positiv gewertet wurde. Die separate Erschließung der südlich gelegenen Dreifeldsporthalle ermöglicht einen vom Schulbetrieb unabhängigen Zugang. Im Entwurf sind ebenfalls eine Mensa und Cafeteria vorgesehen, die am Durchgang zum Park liegen und somit eine Verbindung zum Quartier herstellen.

Nach der Entscheidung durch das Preisgericht schließt sich ein Verhandlungsverfahren gemäß der Vergabeverordnung an, als dessen Abschluss der Auftrag für die weitere Planung von Gebäude und Freianlagen Ende Februar 2023 erteilt werden soll. Parallel dazu laufen die Vergabeverfahren für die weiteren erforderlichen Fachplanungsleistungen.

Die Ausstellung der eingereichten Entwürfe ist noch täglich, außer sonntags, bis zum 19. Januar in der Zeit von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung befindet sich in den Räumlichkeiten des Kunstvereins Offenbach in der ersten Etage des KOMM Offenbach am Aliceplatz 11. Der Eintritt ist kostenfrei.

Quelle: Stadt Offenbach

Ausstellung im KOMM Offenbach zeigt Wettbewerbsentwürfe für den Neubau des Gymnasiums am ehemaligen Güterbahnhof | Stadt Offenbach