FDPDeutsches Ledermuseum zukunftsfähig machen

01.06.2018

Die FDP-Fraktion wünscht sich ein stärkeres Engagement der Stadt für das Deutsche Ledermuseum (DLM). Nach Auffassung der Freien Demokraten suche die Sammlung deutschlandweit, möglicherweise weltweit, ihresgleichen und könne ein wichtiges Marketinginstrument für die Stadt Offenbach werden. Die Ausstellungspräsentation sei aber zum größten Teil über 30 Jahre alt und entspreche damit nicht mehr den heutigen Gestaltungs- und Vermittlungsansätzen. FDP-Fraktionsvorsitzender Oliver Stirböck beklagt, dass das DLM in Präsentation und Darstellung der Objekte im Vergleich zu anderen Museen abgehängt worden sei. Die seit nun etwas über drei Jahren im Amt tätige Museumsdirektorin Dr. Inez Florschütz benötige daher die uneingeschränkte Unterstützung der Stadt, damit „ihre bereits mit großem Einsatz gestartete Aufholjagd für ein zeitgemäßes Museum“ gelingen kann. Die ersten Ausstellungen der Direktorin seien überregional sehr gut beleumundet worden „und waren ein großer Schritt weg von einem unsortierten Warenlager zu einem zeitgemäßen, modernen Museum“.  Die Unterstützung der Stadt hingegen sei über lange Zeit „grenzwertig“ gewesen. Die ehemalige Ministerin für Wissenschaft und Kunst Ruth Wagner (FDP) habe einmal gesagt, das Ledermuseum wäre als Landesmuseum besser gefahren. „Die Stadt hat ihre Aufgabe, das in ihrem Besitz befindliche Gebäude in einem vernünftigen und museumsgerechten Zustand zu halten, nicht in ausreichendem Maße erfüllt, sondern hat es vielmehr vernachlässigt wie die Schulen“, so Stirböck. Derzeit fehle es sogar an Elementarem. So könnten etwa die Innentüren nicht geschlossen werden und das Dach sei an einigen Stellen undicht. In der Antwort auf eine FDP-Anfrage hat die Stadt nun Sanierungskosten von mindestens 1,5 Millionen Euro anerkannt, die bisher im Wesentlichen noch nicht im Haushalt der Stadt eingeplant seien. Dafür sei ein „langfristiger Rahmen“ von 10 Jahren vorgesehen, der dazu noch unter Finanzierungsvorbehalt stehe. Damit könnten wahrscheinlich grundlegende Reparaturen erledigt werden. Der Betrag sei aber kaum ausreichend, das Gebäude zu einem modernen Museum zu ertüchtigen. „Das Gebäude sollte aber aus einem Guss museumstauglich saniert werden und zwar nicht erst in 10 Jahren“, meint Stirböck. Die Versäumnisse der Stadt seien vor allem so erstaunlich, weil in der Antwort auf die FDP-Anfrage betont wird, dass „Präsentation und Gebäude eng zusammen hängen“. Das kleine DLM-Team versuche vor dem Hintergrund eines riesigen Bestandes und einer herunter gekommen Infrastruktur mit den ihm zur Verfügung stehenden geringen finanziellen Mittel eine Fortentwicklung. Aber anstatt dieses dabei zu unterstützen, würden „wüste und imageschädigende Gerüchte“ lanciert. Diese schadeten der durch innovative Ausstellungen entstandenen „neuen überregionalen Sichtbarkeit“ des Museums.