FDP: RMV ist zu teuer
Nach Auffassung der Offenbacher FDP-Fraktion macht die Tarifstruktur des Rhein-Main-Verkehrsverbundes die Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs für viele Bürger aus Offenbach unattraktiv. Dabei seien die Straßen kaum mehr in der Lage das Verkehrswachstum aufzunehmen. Als Beispiel für die unfaire Preisgestaltung führen die Freien Demokraten auf, dass eine Fahrt von der Stadtgrenze (Kaiserlei) in die Frankfurter Innenstadt 2,80 Euro kostet. Die Fahrt von dem rein auf Offenbacher Gebiet liegenden Ostbahnhof schlage gleich mit 4,65 Euro zu Buche. „Die aktuellen Tarifsprünge zwischen Frankfurt und dem Umland trennen die Region“, so Fraktionsvorsitzender Oliver Stirböck. Gemeinsam mit seinen sieben freidemokratischen Fraktionsvorsitzendenkollegen aus Frankfurt und dem direkten Umland hat Stirböck daher eine Initiative gestartet, die Tarifgrenzen des RMV für die Einzelfahrscheine aufzuheben. Die aktuelle Tarifstruktur sei gerade angesichts des zunehmenden Wachstums des Ballungsraums und der Wohnungsknappheit in Frankfurt „nicht mehr zeitgemäß“. Offenbach solle dazu beitragen, den Siedlungsdruck auf die Region zu mildern, werde vom Rhein-Main-Verkehrsverbund aber abgehängt. Das Vorgehen der Freien Demokraten entspreche auch dem Koalitionsvertrag mit CDU, Grünen und FW. Darin heißt es: „Wir wollen in Zusammenarbeit mit dem RMV erreichen, dass in Offenbach künftig nur noch für die tatsächlich gefahrene Strecke gezahlt wird. Es gilt für uns der Grundsatz: keine Strecke soll teurer werden.“ Nach Vorstellungen der FDP könne dazu etwa der streckenabhängige Testtarif RMV-Smart in einen langfristigen Tarif umgewandelt sehen, allerdings modifiziert. Denn Stirböck legt aber Wert darauf, dass Preiserhöhungen für längere Strecken ausgeschlossen werden. Zur Begründung erläutert Stirböck, dass der RMV im Vergleich zu anderen Verkehrsverbünden unverhältnismäßig teuer sei. „Dies ist ein Hauptproblem des Verbundes“, meint Stirböck. So koste eine Tageskarte für das Münchner Tarifgebiet 12,60 Euro. Für das kleinere Tarifgebiet des RMV zahlten die Kunden am Tag jedoch 29,70 Euro. Auch beim Einzelfahrschein und der Monatskarte biete sich das gleiche Bild. „Der Verkehrsinfarkt kann nur verhindert werden, wenn der RMV seine Preisstruktur überprüft und die Infrastruktur in der Region weiter ausgebaut wird“, so Stirböck. Die Region könne ihrer Entlastungsfunktion für Frankfurt nur gerecht werden, wenn auch die Infrastruktur den Erfordernissen der Zeit gerecht werde. „Damit die Region nicht nur wächst, sondern zusammenwächst“, so Stirböck