Hafenareal architektonisch und kulturell für Kreative interessant machen

Bei der Weiterentwicklung des Hafengebiets sollten nach Auffassung der Liberalen die Anforderungen der Kreativwirtschaft an ein solches Gebiet stark in den Vordergrund gestellt werden, um die Stadt und das Hafenareal für Ansiedlungen solcher Unternehmen noch attraktiver zu machen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Hans-Joachim Otto (FDP) und des liberalen Offenbacher Fraktionsvorsitzenden Oliver Stirböck mit Prof. Wolfgang Henseler von Sensory Minds im Rahmen der Gesprächsreihe „Offenbacher TOP Unternehmen“. „Ein steriles und gesichtsloses Gelände ohne eigenen Charakter würde die Kreativbranche nicht beeindrucken“, so Henseler. Dessen in der Ludwigstraße 12 beheimatetes Unternehmen zeigt nach Auffassung der beiden Liberalen denn auch, welche Architektur und welches Umfeld Kreative anziehe.

Nach Auffassung Stirböcks müsse bei künftigen Baumaßnahmen eine Architektur gefunden werden, mit der sich Kreative anfreunden können, um die positiven Effekte der Ansiedlung der Hochschule für Gestaltung (HfG) an den Hafen zu verstärken. Dabei sei es wichtig, dass die Umfeldgestaltung Bezug auf alte Hafenelemente nehme und – wie geplant – „Zitate“ der Industriekultur erhalten blieben, so etwa der imposante Kran. Für das urbane Leben in dem Bereich sei die Gestaltung des großen Platzes am Hafenbecken entscheidend. Auch eine Überführung bestehender Nutzungen wie die des Kultur- und Gastronomieanbieters „Hafen 2“ in das neue Hafengebiet sei für die Entwicklung sehr wünschenswert. Stirböck nannte es sehr ermutigend, dass sich einfallsreiche Investoren wie Ardi Goldmann für das Gebiet interessierten. Dieser habe schon auf der Frankfurter Seite an der Hanauer Landstraße das so genannte „kreative Cluster“ für seine Projekte gewinnen können. Sensory-Minds-Chef Henseler lobte die Anstrengungen der Stadt Offenbach, die Kreativbranche zu fördern und hier einen Schwerpunkt der Stadtentwicklung zu setzen. Der Frankfurter Liberale Otto bezeichnete die Kreativbranche als „eine Chance für das gesamte Rhein-Main-Gebiet“.

Otto zeigte sich von den Software-Oberflächen-Applikationen beindruckt, die Sensory Minds etwa für das digitale Klassenzimmer von Microsoft herstellt. „Schön, dass in einer Stadt wie Offenbach, die Bildung zum Schwerpunkt hat, ein solches Unternehmen seinen Sitz hat.“ Der Wirtschaftsstaatsekretär begrüßte ausdrücklich auch das Engagement des Unternehmens im Bereich der e-Mobility, die auch ein wichtiges Feld seines Ministeriums sei.

Sensory Minds ist ein führender Anbieter von leicht bedienbaren Anwendungen. Das Unternehmen hat knapp 30 Mitarbeiter und arbeitet für Kunden wie Mercedes-Benz, Mircosoft, Lufthansa sowie die Energieversorgung Offenbach.